Refraktiver Linsenaustausch (RLA) – Clear lens exchange
Refraktiver Linsenaustausch (RLA) – Clear lens exchange
Clear lens exchange bedeutet übersetzt „Austausch der klaren Linse“. Beim refraktiven Linsenaustausch wird die körpereigene Augenlinse durch eine Kunstlinse ersetzt. Dieses Verfahren unterscheidet sich damit grundlegend von der PIOL, bei der die natürliche Linse erhalten bleibt.
Hilfe bei Kurz-, Weit- und Stabsichtigkeit:
Das Prinzip der RLA wird bereits seit den 60er Jahren im Bereich der Katarakt-Chirurgie (Grauer Star) erfolgreich angewandt. Bei einem refraktiven Linsentausch ist der Grund für den Eingriff aber nicht die Sehverschlechterung, die durch die getrübte Linse verursacht wird, sondern die Korrektur der Fehlsichtigkeit des Patienten. Mit einem Linsentausch können alle Fehlsichtigkeiten behoben werden. Und da sich eine künstliche Linse nicht eintrüben kann, besteht für den Patienten keine Gefahr mehr, am Grauen Star zu erkranken.
Geeignet für alle Indikationsbereiche:
Alle Fehlsichtigkeiten, auch in Kombination mit Altersweitsichtigkeit
Hilfe bei Alterssichtigkeit:
Die natürliche Linse ist für das scharfe Sehen in allen Entfernungen zuständig. Dies geschieht, indem sie ihre Form und damit ihre Brechkraft verändert. Dieser Vorgang wird als Akkommodation bezeichnet. Etwa ab dem 40. Lebensjahr lässt die Elastizität der Augenlinse und damit die Akkommodationsfähigkeit nach, es wird eine Lesebrille nötig. Mit einer Multifokallinse, einer Linse mit mehreren Brennpunkten, kann die Alterssichtigkeit ausgeglichen werden. Dies ist besonders für Patienten interessant, die aufgrund beginnender Altersweitsichtigkeit eine Gleitsichtbrille benötigen.
Der Behandlungsablauf
Mit etwa 10 Minuten ist die Behandlung sehr kurz. Sie wird in der Regel unter örtlicher Betäubung oder, wenn Sie es wünschen, unter Vollnarkose durchgeführt und ist damit vollkommen schmerzfrei. Auch dieser Eingriff wird ambulant durchgeführt und Sie dürfen danach nach Hause gehen.
Schritt 1
Im sogenannten Kleinschnitt-Verfahren wird ein winziger Schnitt im Bereich des Hornhautrandes gelegt und die Linsenkapsel geöffnet.
Schritt 2
Mithilfe von Ultraschall wird der Linsenkern zertrümmert und aus dem Kapselsack abgesaugt. Diesen Vorgang bezeichnet man als Phakoemulsifikation.
Schritt 3
Nun wird die künstliche Linse implantiert. Deren Stärke beruht auf exakten Messungen und Berechnungen, die im Rahmen einer eingehenden Untersuchung vor dem Eingriff durchgeführt werden.